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"Wir sind das Familienzentrum! Ein Farbtopf in der Neuen Zeit“
Jugendarbeit im ASB Familienzentrum Sömmerda


​Dank der ersten Thüringer Ludothek verbanden die Leute mit der Adresse Lucas-Cranach-Straße 20a in Sömmerda etwas Besonders. Glücklicherweise konnte dieses Angebot mit dem ASB-Familienzentrum weitergeführt werden, sodass auch heute noch viele Einwohner den Weg aus dem Stadtteil (und manchmal weit darüber hinaus) zu uns finden.

Abschließend zur Imagekampagne „DAS JUGENDAMT. Unterstützung, die ankommt.“ vom Jugendamt Sömmerda stellt sich die Letzte von neun Jugendeinrichtungen des Landkreises Sömmerda vor. Das Familienzentrum Sömmerda liegt in Trägerschaft des ASB Kreisverband Sömmerda e.V. Kinder und Jugendliche, deren Eltern und Großeltern aus Sömmerda und Umgebung können die Einrichtung von Montag bis Freitag von 10.00 bis 18.00 Uhr besuchen.

Die in den Räumlichkeiten tätigen Fachkräfte Ann-Kathrin Fichtner, Steffi Goldschmidt, Anja Dell und Marina Vater (siehe Foto von links nach rechts) schildern ihre Arbeit.



Sie arbeiten im ASB Familienzentrum in Sömmerda. Was ist das Besondere an der Einrichtung?

Wir sind nicht nur eine Einrichtung der offenen Kinder- und Jugendhilfe, sondern auch ein Mehrgenerationenhaus. Damit spielt bei uns das Alter keine Rolle! Wer zu uns kommt, erlebt eine angenehme Atmosphäre, kann seine Freizeit genießen und den Stress draußen lassen. Das Ganze wird dadurch abgerundet, dass wir unsere Angebote möglichst auf unsere kleinen und großen Besucher zuschneiden, sodass für jeden etwas Passendes bereitsteht.


Mit welchen Akteuren arbeiten Sie besonders eng zusammen?

Bei unseren Partnern eine Auswahl zu treffen oder sogar eine Abstufung vorzunehmen, ist unmöglich. Wir arbeiten nicht nur mit vielen Einrichtungen der Stadt und des Landkreises zusammen, sondern auch mit unterschiedlichen Bildungs- und sozialen Trägern. Außerdem hat die Zusammenarbeit mit unseren Mitstreitern bei Projekten und Veranstaltungen immer super geklappt. An dieser Stelle einen herzlichen Dank an alle!


Welche Angebote werden am meisten von den Jugendlichen angenommen?

Natürlich treffen sich Jugendliche gern im offenen Bereich, um zu chillen oder zu quatschen. Das gehört zu ihrer Entwicklung dazu. Doch ab und an entdecken wir beim Töpfern, Nähen oder Tanzen verborgene Talente, die gefördert werden wollen.

Unsere Einrichtung wird auch gern für Kindergeburtstage gebucht, samt Außengelände und unseren Angeboten. Und bei unseren Ferienprojekten sowie Feriencamps geht es dann noch bunter zu, vor allem da die Jugendlichen die Möglichkeit haben noch enger zusammenzuwachsen. Unserer Erfahrung nach ist das immer wieder ein Sprungbrett für neue beste Freundschaften.


 

Was ist Ihrer Meinung nach wichtig in Ihrer Arbeit mit jungen Menschen?

Im Kindes- und Jugendalter macht der Mensch seine rasantesten Entwicklungen durch. Die jungen Menschen lernen ihre sozialen Kontakte zu pflegen, sich mit anderen auszutauschen und sich zu öffnen.

Dafür werden Begegnungsmöglichkeiten bereitgestellt und Partizipationsräume geschaffen. Oder einfacher: Wir zeigen ihnen die Welt, wie sie ist und sie zeigen uns wie sie sein könnte. Wichtig ist dabei unsere Besucher ernst zu nehmen und sich in ihre Lebenswelt hineinversetzen zu können. Dafür erarbeiten wir uns ein gutes Vertrauensverhältnis, in dem wir den Kindern und Jugendlichen auf Augenhöhe begegnen.

Das ist Grundvoraussetzung, um ihnen eine Stimme zu geben und ihre Wünsche umzusetzen. Dieses Bedürfnis erstreckt sich über das ganze Leben, sodass hier wieder unser Konzept des Mehrgenerationshauses aufgeht. Denn die verschiedenen Generationen sollen sich hier austauschen, um Lebenserfahrungen und ein Stück Geschichte weiterzugeben. Sie können so voneinander profitieren.


Was fasziniert Sie an Ihrer Arbeit?

Wir hatten bisher noch nie einen langweiligen Arbeitstag. Das liegt nicht nur an den vielfältigen Eigenschaften und Charakteren unserer Besucher, sondern auch an den Leuten mit denen wir zusammenarbeiten, die nahezu aus allen Bereichen und Ebenen stammen. Am Schönsten ist es jedoch auf ein gelungenes Projekt zurück zu schauen. Egal, ob es ein Gruppenangebot für Klassen ist oder ein Angebot für die Mutter eines Kindes. Am Ende zählt nur die Reaktion unserer Gäste.


Gibt es eine Sache, die Sie besonders gerne mit den Kindern und Jugendlichen machen?

Die offene Kinder- und Jugendarbeit ist immer ein spannendes Berufsfeld. Es macht Spaß Kinder und Jugendliche dabei zu erleben, wie sie sich öffnen, ihre Fähigkeiten und Potenziale entdecken und aufblühen. Richtig toll ist es, wenn das Haus belebt ist. Das ist ein ganz anderes Miteinander, weil man so auch mal spontan Ideen sammeln kann.

Das versuchen wir dann zum Beispiel in den Ferienprogrammen und Feriencamps samt Ausflügen zu verwirklichen. Umso spaßiger und erlebnisreicher wird das Ganze. Ein weiterer Eckpfeiler, bei dem wir uns auch selbst verwirklichen können, sind unsere Kursangebote Nähen und Töpfern. Dabei handelt es sich nicht nur um einen „losen Faden“, sondern wir „brennen“ dafür. Das merken natürlich auch unsere Teilnehmer.

Unsere Arbeit setzt allerdings ein gewisses Maß an Flexibilität voraus, besonders während der Pandemie. Viele Kinder und Jugendliche sind momentan auf sich allein gestellt und wir spüren auch diese Unsicherheit. Im Familienzentrum können wir sie mit unserer Hausaufgabenhilfe unterstützen und ihnen ein wenig von ihrer Unsicherheit und Angst nehmen. Von Vorteil ist dann eine Berufskrankheit von Sozialarbeitern, unser Optimismus. Und den lassen wir uns nicht nehmen.


Wenn Sie einen Wunsch in Ihrer Arbeit frei hätten, welcher wäre das?

Erstmal wünschen wir den Bürgern, dass sie möglichst unbeschadet durch die Pandemie kommen. Für die Zukunft hoffen wir, dass die Leute sich noch mehr trauen aufeinander zuzugehen. Notfalls (gern) begleiten wir sie ein Stück. Eine Hürde unserer Arbeit besteht darin, dass die Effekte nicht schon morgen zu sehen sind, sondern eher eine Investition in die Zukunft darstellen. Das ist manchmal schwer zu verstehen. Umso mehr hoffen wir, dass unsere Arbeit auch weiterhin wertgeschätzt wird.