In Vertretung von Landrat Harald Henning konnte der 2. Kreisbeigeordnete Heiko Koch am 11. April 2024 im Sömmerdaer Volkshaus rund 100 Bildungsakteure und Vertreter verschiedener Institutionen zur 1. Bildungskonferenz des Landkreises begrüßen. Sie waren eingeladen, an einer Bildungsstrategie für lebenslanges Lernen mitzuarbeiten, die sich auch aus den Ideen der Teilnehmerinnen und Teilnehmer speisen soll.
Der Landkreis Sömmerda möchte sich noch mehr für die Bildung der Menschen, die hier leben und arbeiten, einsetzen. Daher nimmt er seit einigen Jahren unter anderem an ESF-geförderten Bildungsprogrammen teil, um Bildungschancen und Bildungsgerechtigkeit im ländlichen Raum zu stärken. Doch wie lässt sich das große Thema „Bildung“ zielgerichtet und bedarfsorientiert im Landkreis umsetzen? Dieser Frage hat sich insbesondere Bildungsmanagerin Dr. Katharina Kratky angenommen und gemeinsam mit Bildungsakteuren sowie Vertretern aus Kommunalpolitik und Verwaltung ein Bildungsleitbild entwickelt, das vor ca. einem Jahr vom Kreistag beschlossen worden ist.
Darin spielen unterschiedliche Bedarfe von Menschen aller Altersgruppen eine entscheidende Rolle. Das Bildungsleitbild legt den Fokus daher auf mehrere Handlungsfelder. Neben Bildungs- und Chancengerechtigkeit zielen sie auf die Erreichbarkeit von Bildungsangeboten ab und werfen einen Blick auf digitale Bildung, Bildungsübergänge und eine bedarfsgerechte Erwachsenenbildung.
Um die darin formulierten Bildungsziele erreichen und mit Leben füllen zu können, braucht es die Expertise vieler Beteiligter. Bevor die Gäste der Bildungskonferenz an verschiedenen Thementischen über mögliche Maßnahmen wie auch Hürden diskutieren konnten, gab ihnen Prof. Dr. Birgit Reißig vom Deutschen Jugendinstitut einen erkenntnisreichen Input zum Thema Bildungsgerechtigkeit mit Bezug zum ländlichen Raum.
Wie zielgerichtete Bildungsangebote zur Verbesserung der sozialen Lage beitragen können, stand dann auch bei einem der Thementische im Fokus. Ein anderer widmete sich dagegen dem Abbau von genderbezogenen Bildungsungerechtigkeiten. Ein weiteres wichtiges Thema, welches vor allem im ländlichen Raum zum Tragen kommt, war das Thema Mobilität. Beim Thementisch „digitale Bildung“ stand neben der Ausstattung der Schulen auch die Einbindung digitaler Medien in pädagogische Konzepte im Mittelpunkt. An einem weiteren Thementisch wurde diskutiert, wie der Übergang von der Schule in den Beruf als neuralgischem Punkt im Bildungsverlauf gut gelingen kann.
Sichtbar wurden die Impulse aus den Workshops bereits in der kurzen Auswertung am Ende der Veranstaltung. Die vielen Anregungen und Ideen sollen nun in die Entwicklung von Maßnahmen zur Stärkung des Landkreises in Sachen Bildung einfließen. Dazu konnten sich die Gäste der Bildungskonferenz und weitere Interessierte zur Mitarbeit in einer Planungsgruppe Bildung anmelden, welche sich der Ergebnisauswertung der Bildungskonferenz widmen und darauf aufbauend die Bildungsstrategie erarbeiten wird.