Kommunales Rechenzentrum „KIDS“ nimmt Fahrt auf

Freistaat beteiligt sich mit mehr als 3,3 Millionen Euro am IT-Großprojekt des Landkreises


Die Arbeiten zum Aufbau des KIDS-Rechenzentrums sind in vollem Gange. Finanzstaatssekretär und CIO des Freistaats Dr. Hartmut Schubert wollte sich vor Ort ein Bild vom aktuellen Stand des Projekts machen. Marco Fischer, Amtsleiter des Fachbereiches Informations- und Kommunikationstechnik beim Landratsamt Sömmerda, der das Konzept in Zusammenarbeit mit Kollegen aus den Landkreisen Greiz und Schmalkalden-Meiningen entwickelte, stand dafür am 13. Juli 2021 gern Rede und Antwort.

Auch Hendrik Blose, 1. Beigeordneter des Landrats, nahm sich gern Zeit für diesen Termin. Er ist nicht nur Bürgermeister einer der beteiligten Kommunen, sondern konnte in Vertretung von Harald Henning den symbolischen Fördermittelscheck in Höhe von über 3,3 Millionen Euro in Empfang nehmen. Das Geld kommt aus Fördermitteln der E-Government-Richtlinie des Freistaats. Die Gesamtkosten des Projekts belaufen sich auf fast 4,6 Millionen Euro.

„KIDS stellt seinen Mitgliedern elektronische, digitale und organisatorische Basisdienste mit dem Ziel zur Verfügung, die elektronische Verwaltung und das E-Government effizient und kooperativ umzusetzen, zu betreiben und weiterzuentwickeln. Damit stellt sich die kommunale Familie den Herausforderungen bei der Transformation zur digitalen Verwaltung mit dem Einsatz einer modernen, verwaltungsübergreifenden IT-Infrastruktur und einem hohen Grad an Koordinierungs- und Standardisierungsmaßnahmen. Die technische Basis ermöglicht einen hohen Nachnutzungsgrad, überschaubaren Verwaltungsaufwand im Betrieb und erfüllt die Anforderungen des Bundesamtes für Sicherheit in der Informationstechnik zur IT-Sicherheit“, betonte Marco Fischer.

Er freue sich sehr über die Entscheidung des Landkreises Sömmerda, eine zentrale und einheitliche IT-Infrastruktur für alle Gemeinden, Verwaltungsgemeinschaften, Landgemeinden und die Kreisverwaltung aufzubauen, erklärte Hartmut Schubert. „Das ist ein richtiger Schritt in Richtung digitale Verwaltung – alte Muster durchbrechen, um in Zukunft effizient und modern digital in allen Verwaltungsebenen zu arbeiten“, so der für die IT-Strategie des Freistaats Thüringen zuständige Finanzstaatssekretär.


Der Name „KIDS“ steht für Kommunale Informations- und Datendienste Sömmerda. Die Idee dahinter: Durch Vergrößerung der Kapazitäten des Kreisrechenzentrums, welches ohnehin im Jahr 2021 hätte modernisiert werden müssen, können die dort zur Verfügung stehenden Ressourcen auch den kreisangehörigen Gemeinden angeboten werden. Durch die Mitnutzung und der daraus resultierenden Synergieeffekte reduzieren sich die Kosten im Vergleich zum eigenverantwortlichen Betrieb der notwendigen Systeme für die Gemeinden.

Durch den Zusammenschluss mit den Projektpartnern Greiz und Schmalkalden-Meiningen können die Rechenzentren außerdem ausfallsicher betrieben werden – eine kommunale „Cloud“ sozusagen. Ein weiterer Vorteil: Der Landkreis kann den Gemeinden sein Servicepersonal zur Verfügung stellen. Sie haben dann einen einheitlichen Ansprechpartner bei technischen Problemen und auch die Teilnahme an den Inhouse-Schulungen des Landratsamtes zum Umgang mit den Systemen wird den Gemeinde-Mitarbeitern ermöglicht.

Ein weiteres wichtiges Thema ist die Umsetzung des Online-Zugangs-Gesetzes sowie der Regelungen des Thüringer E-Government-Gesetzes. Demnach sind sowohl der Landkreis als auch die Gemeinden verpflichtet, alle Verwaltungsleistungen bis zum 31. Dezember 2022 elektronisch anzubieten. Auch hierbei kann der Landkreis, der bereits im Jahr 2020 mit der Einführung der elektronischen Akte sowie der elektronischen Rechnung in der Kreisverwaltung begonnen hat, seine Unterstützung anbieten.