Symbolischer Spatenstich für die Lose 3 und 4 in Sömmerda

Der Landkreis Sömmerda und die Vodafone GmbH bauen aktuell im Rahmen des Weiße-Flecken-Bundesförderprogramms das Glasfasernetz im Landkreis aus. Der staatlich geförderte Breitbandausbau bezieht sich auf Regionen mit einer geringen Netzreichweite von weniger als 30 Mbit/s, den sogenannten „weißen Flecken“. Der Ausbau erfolgt also nicht flächendeckend, sondern dort, wo perspektivisch eigenwirtschaftlich nie über 30 Mbit/s ausgebaut worden wäre.
Dank der Förderung sind künftig für alle Kunden – auch in privaten Haushalten – Bandbreiten bis 1 Gigabit/s verfügbar. Möglich wird dieser Glasfaserausbau dank des „Bundesförderprogramms Breitband“, zu 100 Prozent gefördert durch das Bundesministerium für Verkehr und digitale Infrastruktur sowie den Freistaat Thüringen.
Vodafone wird das Glasfasernetz in Sömmerda-West (Tunzenhausen, Weißenburg, Wenigensömmern, Rohrborn) und Sömmerda-Ost (Beichlingen, Kleinneuhausen, Vogelsberg, Sprötau, Schloßvippach, Eckstedt) voraussichtlich bis Herbst 2024 bauen und betreiben. Dafür verlegt der Netzbetreiber Glasfaser-Leitungen auf einer Trassenlänge von 113 km. Rund 7,5 Millionen Euro werden hier für den Aufbau einer leistungsfähigen Glasfaserinfrastruktur investiert, von der fast 2.000 Haushalte, rund 200 Unternehmen und 11 Schulen profitieren.
Den Zuschlag für den Bau des Glasfasernetzes hatte das Telekommunikationsunternehmen nach einem umfangreichen europaweiten Ausschreibungsverfahren erhalten. Die Maßnahme umfasst insgesamt sieben Bauabschnitte. In Sömmerda haben die Tiefbauarbeiten bereits begonnen. Hier werden im Winter die ersten Kunden-Anschlüsse aktiviert. In den weiteren sechs Abschnitten starten die Bauarbeiten Schritt für Schritt in den kommenden zehn Monaten. Alle neuen Breitband-Anschlüsse werden als Glasfaserverbindungen direkt in die Gebäude und Wohnungen gelegt.
Mit dem symbolischen Spatenstich am 23. Mai 2023 ist das Bauvorhaben offiziell begonnen worden. Doch bevor Wirtschaftsstaatssekretärin Dr. Katja Böhler, Landrat Harald Henning, die Bürgermeister von Sömmerda und Schloßvippach, Ralf Hauboldt und Uwe Köhler, Vodafone-Abteilungsleiter Rolf-Peter Scharfe sowie der Projektverantwortliche beim Projektträger des Bundes, der PwC GmbH, Felix Münzberg, zur Schaufel griffen, ließ man gemeinsam den nicht immer leichten Weg bis dahin Revue passieren.
So erinnerte Landrat Henning daran, dass seit dem 1. Beschluss des Sömmerdaer Kreistags, Fördermittel beim Bund und beim Freistaat Thüringen für den Breitbandausbau in den so genannten weißen Flecken zu beantragen, mittlerweile sieben Jahre vergangen seien. Seit 2016 koordiniert der Landkreis den Ausbau für seine Kommunen in den unterversorgten Gebieten. Zwischenzeitlich hatte der Gesetzgeber das laufende Förderverfahren und die Fördermodalitäten geändert. Mehrmals war dadurch auch der Landkreis gezwungen, seinen Fördermittelantrag zu überarbeiten und im Zuge dessen die Kostenkalkulation und Projektierung anzupassen.
„Der Weg war zwar nicht immer leicht und hat einen hohen bürokratischen Aufwand und damit viel Zeit und Nerven gekostet. Doch durch die zentrale Antragstellung und die Bündelung fachlicher Ressourcen ist es uns gelungen, die Haushalte der Gemeinden um rund 1,25 Millionen Euro zu entlasten!“, betonte der Landrat und dankte Bund und Land für die 100 Prozent-Förderung des Breitbandausbaus, der im Landkreis Sömmerda damit komplett durchfinanziert ist. Der Landesanteil an den Gesamtinvestitionskosten von rund 12,5 Millionen Euro beträgt 5 Millionen Euro.
Allen am Bau Beteiligten wünschte der Landrat gutes Gelingen, verbunden mit der Hoffnung, dass es mit der Maßnahme so zügig vorangehe wie geplant. „Denn der Glasfaserausbau ist eine Investition in die Zukunft der Region und der hier lebenden Menschen. Dabei geht es nicht nur um ausreichend Bandbreite für besseren Filmgenuss. Gerade für den ländlichen Raum ist die Erneuerung der Netzinfrastruktur elementar zur Sicherung der Standort- und Lebensqualität!“
Auch Bürgermeister Ralf Hauboldt freut sich, dass nunmehr der Startschuss für den Breitbandausbau im Verantwortungsbereich der Stadt Sömmerda vollzogen wurde, sei dies doch für die Unternehmen und Privathaushalte ein Gewinn und eine Notwendigkeit in der heutigen digitalen Zeit. Auch wenn viel Zeit bis zum Baubeginn vergangen ist, habe sich das Vertrauen, das man in den Landkreis gelegt hat, am Ende ausgezahlt.
„Mit dem heutigen Spatenstich haben wir einen ganz wichtigen Schritt in Richtung Gigabit-Versorgung für den Landkreis Sömmerda getan“, erklärte Rolf-Peter Scharfe, Abteilungsleiter Glasfaser Kooperationen bei Vodafone. „Keine Frage – Verzögerungen in der Planungsphase zu Beginn des Projektes haben uns Zeit gekostet. Aber gute Planung zahlt sich aus. Denn so sind wir im jetzt startenden Ausbau vor Überraschungen gefeit.“ Um den ambitionierten Zeitplan einzuhalten, plant Vodafone, an mehreren Stellen parallel zu bauen und hofft auf eine unbürokratische und zeitnahe Genehmigung der Bauanträge.
Auch Thomas Strenzke, Geschäftsführer der Packsysteme Strenzke GmbH, auf deren Betriebsgelände der Spatenstich stattfand, brachte als Unternehmer wie Bewohner seine Freude zum Ausdruck, dass es nun endlich losgeht mit dem schnellen Internet in Sömmerda. Das lange Verfahren habe wieder einmal gezeigt, dass die Politik, was Bürokratie und Schnelligkeit angeht, noch viele Hausaufgaben zu erledigen hätte.
(23. Mai 2023)