Symbolischer Spatenstich für das Los 1 in Kindelbrück

Der Landkreis Sömmerda und die Thüringer Netkom GmbH bauen aktuell im Rahmen des Weiße-Flecken-Bundesförderprogramms das Glasfasernetz im Landkreis aus. Der staatlich geförderte Breitbandausbau bezieht sich auf Regionen mit einer geringen Netzleistung von weniger als 30 Mbit/s, den sogenannten „weißen Flecken“. Der Ausbau erfolgt also nicht flächendeckend, sondern nur dort, wo perspektivisch eigenwirtschaftlich nie über 30 Mbit/s ausgebaut worden wäre.
Im nördlichen Landkreis Sömmerda fokussiert der Breitbandausbau auf unterversorgte Bereiche des Ausbauloses 1 in den Kommunen Bilzingsleben, Kindelbrück und Weißensee. Hier sollen bis Ende 2023 rund 2,7 Millionen Euro für den Aufbau einer leistungsfähigen Glasfaserinfrastruktur investiert und dabei unter anderem 114 Kilometer Glasfaserkabel neu verlegt werden. 412 Haushalte, 51 Unternehmen und Betriebe sowie drei Schulen erhalten damit Zugang zum schnellen Internet.
Alle neuen Breitband-Anschlüsse in Bilzingsleben, Kindelbrück und Weißensee werden von der Thüringer Netkom aus Weimar, die nach einem umfangreichen Ausschreibungsverfahren den Zuschlag für den Bau des Glasfasernetzes erhalten hatte, als Glasfaserverbindungen direkt und kostenfrei in die Gebäude und Wohnungen gelegt. Damit sind für alle Kunden – auch in privaten Haushalten – künftig Bandbreiten bis ein Gigabit/s verfügbar.
Mit dem symbolischen Spatenstich am 12. Juli 2022 ist das Bauvorhaben offiziell begonnen worden. Doch bevor Netkom-Geschäftsführer Karsten Kluge, Kindelbrücks Bürgermeister Roman Zachar, Landrat Harald Henning, der Projektverantwortliche beim Projektträger des Bundes, der PwC GmbH, Felix Münzberg, und Oberbauleiter Alexander Ehrlich vom ausführenden Tiefbauunternehmen Diroba zur Schaufel griffen, ließ man gemeinsam den nicht immer leichten Weg bis dahin Revue passieren.
So erinnerte Landrat Henning daran, dass seit dem 1. Beschluss des Sömmerdaer Kreistags, Fördermittel beim Bund und beim Freistaat Thüringen für den Breitbandausbau in den so genannten weißen Flecken zu beantragen, mittlerweile fünf Jahre vergangen seien. Seit 2016 koordiniert der Landkreis den Ausbau für seine Kommunen in den unterversorgten Gebieten. Zwischenzeitlich hatte der Gesetzgeber das laufende Förderverfahren und die Fördermodalitäten geändert. Mehrmals war dadurch auch der Landkreis gezwungen, seinen Fördermittelantrag zu überarbeiten und im Zuge dessen die Kostenkalkulation und Projektierung anzupassen.
„Fünf Jahre sind eine lange Zeit und die Kritik an der Dauer des Prozesses ist verständlich“, so der Landrat. „Unternehmen wie auch Privathaushalte im Landkreis brauchen schnelles Internet. Doch die Zeiten der weißen Flecken neigen sich dem Ende“, blickte Henning optimistisch in die Zukunft. Er dankte Bund und Land für die 100 Prozent-Förderung des Breitbandausbaus, der im Landkreis Sömmerda damit komplett durchfinanziert ist. Der Landesanteil an den Gesamtinvestitionskosten von rund 12,5 Millionen Euro beträgt 5 Millionen Euro.
„Durch unsere zentrale Antragstellung und die Bündelung fachlicher Ressourcen ist es der Kreisverwaltung nicht nur gelungen, die Haushalte der Gemeinden um rund 1,25 Millionen Euro zu entlasten. Die gründlich und rechtssicher vorbereitete Ausschreibung erzielte im Ergebnis maximale Wirtschaftlichkeit, also bestmögliche Qualität zum bestmöglichen Preis. Und das ohne Erbringung eines kommunalen Eigenanteils!“, betonte Harald Henning. Allen am Bau Beteiligten wünschte der Landrat gutes Gelingen, verbunden mit der Hoffnung, dass es auch in den drei weiteren Ausbaulosen im Landkreis bald zügig vorangehe.
(12. Juli 2022)